Installation eines Spiegels auf der Hügelkuppe der Ottenegg, über dem Kloster Fischingen. https://www.kath.ch/newsd/wo-sich-maria-im-kunstwerk-spiegelt/
Auf der Ottenegg Anhöhe, bei der Mariensäule, haben wir eine grosse Spiegelplatte (Ø=6m) in die Wiese eingelassen. Die Platte spiegelte bei schönem Wetter den Himmelsausschnitt über ihr und bei Regen war ihre Oberfläche von den auftreffenden Regentropfen bewegt. Unsere Arbeit war primär eine Reaktion auf die landschaftliche Situation in der die Mariensäule wie eine Kompassnadel am Rande des steil abfallenden Geländes steht.

Drohnenfilm

von https://www.crisjetzer.com
steffenschöni begegnen dem Religiösen aus einer neugierigen Aussenperspektive. Wie sie auf der Suche nach den Wurzeln der Religionen in Anatolien die prähistorischen Kultstätte von Göbekli Tepe oder sie sich in Sri Lanka mit religiösen Artefakten des Buddhismus und Hinduismus auseinandersetzten, so begegnen sie vergleichbar mit Forschungsreisenden der Mariensäule auf der Ottenegg. Die Arbeit von steffenschöni nimmt die Form des Rondells um die Säule auf und fügt mit der Spiegelfläche ein neues Element in der gleichen Grössenordnung bei. Pressetext, Reto Friedmann.
Mit dem Titel ‹Opaion› schaffen sie einen Bezug von der Hügelkuppe zur architektonischen Kuppel im Kirchenbau der Renaissance und des Barocks. Opaion bezeichnet eine Öffnung in einer Kuppel, durch die der Rauch eines Brandopfers zu Gott gelangen konnte. Sie schaffen mit dieser thematischen Anbindung eine Durchlässigkeit sowohl nach oben in den Himmel wie auch nach unten in die Unterwelt. Im Unterschied zur mahnenden Marienfigur aus der Zeit des katholischen Kulturkampfs bleibt die Installation von steffenschöni deutungsoffen. Mit dieser Offenheit unterscheidet sich die Installation von historischen Installationen der Sakrallandschaft. Pressetext, Reto Friedmann.

‹Opaion›

Film von kath.ch, Ueli Abt.
steffenschöni meet the religious from a curious outside perspective. As in their search for the roots of the religions in Anatolia, they wandered through the prehistoric cult site of Göbekli Tepe, or if, in Sri Lanka, they studied religious artifacts of Buddhism and Hinduism, they encounter comparable research travelers to the Marian Column on the Ottenegg near Fischingen. The work of steffenschöni takes up the shape of the roundel around the column and adds a new element of the same size with the mirror surface. Press text, Reto Friedmann.
With the title ‹Opaion› they create a reference from the hilltop to the architectural dome in Renaissance and Baroque church buildings. Opaion refers to an opening in a dome through which the smoke of a burnt offering could reach God. steffenschöni create with this thematic connection a permeability both upwards into the sky and downwards into the underworld. In contrast to the admonishing Marian figure from the time of the Catholic Kulturkampf, the installation by them remains open to interpretation. With this openness the installation differs from historical installations of the sacred landscape. Press text, Reto Friedmann.
Für das Jubiläum 150 Jahre Landeskirchen im Thurgau entstand eine dreiteilige Ausstellung mit dem Titel «Göttliche Landschaft – Zeitgenössische Kunst zu Glaube und Religion»: https://150himmel.ch
‹Opaion› von steffenschöni, bringt den Himmel gespiegelt auf die Erde, Wolkenspiele können plötzlich auf dem Boden betrachtet werden. Oben und unten, Diesseits und Jenseits, Irdisches und Himmlisches kommen in Bezug und in Bewegung. Am Besten sieht man das Kunstwerk, das sowohl etwas Archaisches wie auch Zeitloses ausstrahlt, von der Sitzbank auf einem Wasserreservoir aus. Hier bietet sich einer der schönsten Ausblicke auf den Thurgau und die Hügel rund um das Hörnli. Ein aussergewöhnlicher Ort, der durch das Kunstwerk und die Mariensäule im Hintergrund zu einem Platz der Stille und Einkehr wird. Hier ist ein Kunstwerk in die Landschaft gesetzt, das eine mögliche Funktion von Kunst unterstreicht: das bewusstere Wahrnehmen. St.Galler Tagblatt, Martin Preisser, 29.05.2020
Unsere Arbeit war primär eine Reaktion auf die landschaftliche Situation in der die Mariensäule wie eine Kompassnadel am Rande des steil abfallenden Geländes steht. Sie ist eine offene und wertfreie Interpretation, eine neugierige Annäherung und eine ästhetische Entscheidung. Der Ort mit seiner wunderbaren Aussicht und der einzigartigen Marienfigur wird neu interpretiert: Wir nehmen auf, was bereits vorhanden ist und fügen ein neues Element hinzu. Die beiden Objekte laden sich gegenseitig auf und ergänzen sich zu einem neuen landschaftlichen Reflexionsraum.
Wie so oft bei unseren Installationen brauchte es etwas Pflege ;-)
Die Spiegel Installation stand/lag von Mai bis November 2020, in den letzten Tagen durften wir sogar Schnee schaufeln.